Ein Langzeitprojekt mit den jungen Wilden in der Kita
Hast du dich schon einmal wirklich ernsthaft damit beschäftigt, was die Kinder beschäftigt? Nervt es dich, wenn sie an einem regnerischen Tag wieder einmal wild und schreiend durch die Kita rennen und einfach nicht zu bändigen sind? Manchmal brauchen auch wir Pädagogen einen „Tritt in den Allerwertesten“ um hinter die Kulissen der Kinderwelt zu blicken.

1. Frag nach
Die Jungs kämpfen wieder einmal einen ihrer berühmt-berüchtigten imaginären Schwertkämpfe und du kennst die Namen, die sie nennen, vermutlich gar nicht. Wie wäre es genau an dieser Stelle einzugreifen und nicht etwa das Spiel zu beenden, sondern vielmehr nachzufragen, warum der Kampf stattfindet, wer hier imitiert wird und was der imitierte alles kann. Meist enden die Gespräche mit den (vorrangig) kämpfenden Jungs darin, dass sie dir erklären, welche Fernsehsendung sie hier gerade verarbeiten. Und sobald du dich näher mit der Materie beschäftigst, wirst du vermutlich spannende Erkenntnisse daraus ziehen. Wenn du an dieser Stelle den Jungs erklärst, dass du gern mehr über ihre Vorbilder erfahren möchtest, hast du sie schon gewonnen. So startest du in dein Wilde Kerle Projekt.

2. Jeder macht mit
Nutzt einen Tag in der Woche und gestaltet eine Sportstunde mal anders. Lasst euch gezielt auf die Kämpfe der Jungs ein und beteilige dich. Sprecht über Verletzungsgefahren und wie sie vermieden werden können, welche Sicherheitsmaßnahmen wichtig sind, usw. Überlegt, welche Sportarten ebenfalls mit Kampf zu tun haben und ob ihr in eurer Nähe eine Kampfsportschule besuchen könnt. In dieser Phase des Projektes sollten auch die Eltern eingebunden und darüber informiert werden, was ihr macht.
Die Eltern mit an Bord
Auch den Eltern bleiben die Kampfhandlungen ihrer Söhne nicht verborgen. Daher ist es nicht schwer, sie für das Projekt zu gewinnen, wenn du ihnen aufzeigst, was du mit den Jungs planst. Es geht in diesem Projekt nämlich nicht darum, das Kämpfen als solches zu legitimieren, sondern vielmehr Verständnis dafür aufzubringen, dass Kinder ein Ventil brauchen. Viele Fernsehcharaktere finden ihre Bestätigung dadurch, dass sie den anderen in einer Kampfhandlung besiegen. Hier ist es wichtig, den Kindern die Realität vor Augen zu halten und mit ihnen Möglichkeiten zu erarbeiten, wie man auch ohne Kampf seine Meinung vertreten kann. All dies muss in Kooperation mit den Eltern geschehen, durch Aushänge an der Infowand sind diese somit immer nah am Geschehen dran. Eine tolle Aktion zum Projektabschluss ist die Präsentation an Elternnachmittag.

Ein Interview:
Fragst du die Kinder nach den Helden ihrer Fernsehserien werden immer wieder die gleichen Figuren genannt. Gerade bei Jungs im Vorschulalter sind das in erster Linie starke Jungen und Männer. Jetzt wird es spannend: Wie wäre es, wenn du, gemeinsam mit den Kindern einen Interviewbogen entwickelst, den die Eltern (hier auch in erster Linie die Väter beantworten). Die Figuren sind andere als heute, aber die Intention der Figuren war sicher ähnlich. So können sich die Kinder bei der Auswertung ganz stark mit ihren Vätern auseinandersetzen. Sicher gibt es noch Papas, die Figuren, Filme, etc. ihrer Kinderhelden zu Hause haben. Damit lässt sich eine tolle Ausstellung aufbauen. Oder fragt doch mal bei den Vätern nach. Bestimmt gibt es einige, die bereit sind, von den Helden ihrer Kindheit zu berichten.
Weitere Aktionen
Eine Vielzahl weiterer Aktionen kann nun folgen. Beziehe dabei immer die Kinder mit ein, wenn es darum geht, etwas zu planen. Denkbar wäre:
- Filmnachmittag mit Helden von gestern und von heute
- Besuch einer Kampfsportschule
- Plakate, auf denen die Stärken und Schwächen der „Helden“ dargestellt werden
- Besuch einer Waffenkammer auf einer Burg

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