Trauma und Körper
Einführung in die Methode des Traumasensiblen Yogas
In der Arbeit mit traumatisierten Menschen rückt die Körperarbeit seit einigen Jahren immer mehr in den Fokus. Die somatische Sichtweise hilft, Trauma als Dysregulation autonomer Körperprozesse zu verstehen. Die Traumaforschung hat u.a. gezeigt, dass Personen mit Traumaerfahrungen eine niedrige Herzfrequenzvaribilität (HRV) aufweisen und ebenso eine verringerte Toleranz gegenüber Affekten und Emotionen. Schon kleine Reize können erhebliche Reaktionen im Nervensystem auslösen.
Bisher gängige Methoden der Traumatherapie/Traumapädagogik reichen hier oftmals nicht aus um eine ganzheitliche Stabilisierung und Traumaintegration zu erreichen. Körperorientierte Methoden wie Yoga und Atemübungen ermöglichen es dem Betroffenen, sich selbst zu regulieren und robuster gegenüber Reizen und Triggern zu werden. Mit der Etablierung eines resilienteren Nervensystems gelingt die Auflösung der Dissoziation, erworbener Stressmuster und somatisierter Traumaerinnerungen in Körper und Psyche.
Die Gemeinsamkeit von Traumafolgestörungen liegt u.a. in der Entfremdung vom Körper und in der Unterbrechung der Verbindung zu ihm. Dies geht oftmals einher mit der Verringerung der Fähigkeit im Hier und Jetzt präsent zu sein.
Yoga setzt genau hier an! Wörtlich übersetzt bedeutet Yoga „Verbindung“. Eine besonders behutsame und selbstbestimmte Yogapraxis kann Verbindung herstellen und Selbstwirksamkeit fördern, sowie eine verbesserte Selbstregulation des autonomen Nervensystems befördern. Yoga kann somit bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse einen wichtigen, stabilisierenden Beitrag leisten. Es kann helfen, sich aus der inneren Erstarrung zu lösen und Zugang zum eigenen Körper und zu den Emotionen wieder zu erlangen.
Geplante Themen der beiden Tage
Traumafolgen auf neurobiologischer Ebene und auf Körperebene
Yoga und Achtsamkeit in Verbindung mit Nervensystem und Trauma
Imaginationen
Atemübungen
Meditation
Bewegung vs. Erstarrung- Körpereinbezug insbesondere bei vorsprachlichen und Bindungstraumata
Traumasensibles Yoga
Kohärenz und Bindung – ventraler Vagus- sicherer Ort im Körper
Vorbereitung auf Triggersituationen
Praktische Übungen
Kohärenzübung
Achtsamkeits- und Atemübungen
Körperübung mit Imagination Meditation
Yogaübungen
Traumasensibles Yoga
Mantras chanten
Bitte Yogamatte, Decke, Handtuch und entsprechende Kleidung mitbringen.
Referentinnen
Christina Mäffert & Iris Schulte-Pankoke
Alle Angebote des LIFT und weitere Infos zu dieser Fortbildung finden Sie hier: https://institut.schulte-pankoke.de/index.php/lift/angebote-aktuell