Berufsbegleitend Studieren für Erzieher

 

Wer eine sozialpädagogische Ausbildung absolviert hat, kann in Kitas, Krippen, Horten oder in Jugendeinrichtungen arbeiten. Viele staatlich anerkannte Erzieher, Heilerziehungspfleger oder andere im frühpädagogischen Bereich tätigen Fachkräfte möchten sich beruflich aber weiterentwickeln und wünschen sich zudem eine Tätigkeit, die möglicherweise besser vergütet wird. Viele Fachhochschulen, private wie staatliche, haben diesen Trend erkannt in bieten Studiengänge im Bereich Sozial- oder Frühpädagogik an. Besonders beliebt sind Studiengänge, die berufsbegleitend absolviert werden können. So können die Studierenden nach wie vor in ihrem bereits erlernten Beruf arbeiten und Geld verdienen. Aber ist diese Doppelbelastung nicht eine große Herausforderung? Und wie findet man ein geeignetes Studienmodell?

 

Ein nebenberufliches Studium bietet viele berufliche Perspektiven

 

Die Karrieremöglichkeiten, die sich für Erzieher durch ein erfolgreich absolviertes Studium ergeben, sind vielfältig. Je nach Ausrichtung und Schwerpunkt des jeweiligen Studienganges können die Absolventen

  • sich für Leitungsaufgaben in pädagogischen Einrichtungen qualifizieren,
  • in die Forschung gehen,
  • im Jugendamt arbeiten,
  • in Kirchengemeinden beratend tätig werden,
  • mit Flüchtlingen arbeiten,
  • in Bildungsinstitutionen (Volkshochschule, Weiterbildungsinstitute usw.) eingesetzt werden,
  • sich im therapeutischen Bereich selbstständig machen,
  • selbst pädagogische Fachkräfte ausbilden usw.

 

Das Spektrum der Möglichkeiten ist groß. Aber: Eine Garantie für eine deutlich bessere Vergütung ist ein Studium nicht – es kommt auf das Stellenprofil an. Sozialpädagogen und Absolventen eines kindheitspädagogischen Studiengangs werden nicht zwangsläufig besser bezahlt als Erzieher, weil oft noch entsprechende Stellen fehlen. Wer im Jugendamt arbeitet, erhält hingegen in der Regel eine höhere tarifliche Vergütung. Es ist daher sinnvoll sich zunächst zu überlegen, in welche Richtung es beruflich gehen soll, bevor man sich für einen Studiengang entscheidet.

 

 

Selbstlernphasen und Präsenzphasen bestimmen ein berufsbegleitendes Studium

 

Berufsbegleitendes Präsenzstudium oder selbstverantwortliches  Lernen in den eignen vier Wänden: Berufsbegleitende Studienmodelle gibt es inzwischen fast ebenso viele Möglichkeiten, berufsbegleitend die Erzieherausbildung zu absolvieren. Sie alle haben gemeinsam, dass die Interessenten in der Regel

  • eine Hochschulzulassung mitbringen müssen,
  • eine einschlägige Ausbildung in einem sozialen Beruf erfolgreich absolviert haben sollten und
  • zudem nachweisen können, dass sie mindestens in Teilzeit einer für das Berufsfeld (Soziale Arbeit, Frühpädagogik, ...) relevanten Tätigkeit nachgehen.

An den meisten Hochschulen kann sowohl ein Bachelor- als auch anschließend ein Masterabschluss berufsbegleitend erlangt werden. Welche inhaltlichen Schwerpunkte gesetzt werden, entscheiden die Bildungseinrichtungen selber. Häufig können die Studierenden je nach Interesse individuelle vertiefende Schwerpunktmodule wählen. Manche Anbieter bzw. Fachhochschulen unterscheiden zusätzlich zwischen „berufsbegleitenden“ und „berufsintegrierenden“ Studiengängen. Wer sich für einen berufsbegleitenden Studiengang entscheidet muss nicht zusätzlich einer einschlägigen Tätigkeit nachgehen. Die Begriffe werden allerdings nicht einheitlich benutzt – hier gilt es sich, sich genau zu informieren und im besten Fall persönlich beraten zu lassen. Wichtig ist, dass Interessenten das Studienangebot und den Aufbau der einzelnen Studiengängen genau vergleichen. Wenn noch nicht feststeht, welcher berufliche Weg eingeschlagen werden soll, ist eine zu starke Spezialisierung wenig sinnvoll. Wer jedoch weiß, dass er nach dem Studium auf jeden Fall in einer frühpädagogischen Einrichtung tätig sein will, kann aber natürlich beispielsweise „Soziale Arbeit“ mit dem Schwerpunkt „Kindheit“ studieren. Grundsätzlich sind aber gerade Bachelorstudiengänge inhaltlich so aufgebaut, dass ein breites Themenspektrum behandelt wird. Eine Binnendifferenzierung erfolgt eher im Masterstudium. Neben dem Präsenzstudium, welches in der Regel am späten Nachmittag, am Abend oder kompakt an den Wochenenden stattfindet, bieten auch immer mehr Hochschulen Fernstudiengänge im sozialen Bereich an. Komplett ohne Präsenzphasen kommen diese jedoch nicht aus, weil die Möglichkeit zum direkten Austausch mit anderen Studierenden und mit den Dozenten gegeben sein muss und auch sollte. Der Vorteil an einem Fernstudium ist die Flexibilität für die Studierenden. Sie können bequem von zu Hause aus lernen oder sogar während des Studiums im Ausland arbeiten. Die Kommunikation mit Dozenten erfolgt online, die meisten Hochschulen nutzen zudem eigene E-Learning-Plattformen, auf denen sie Lehrmaterial und Informationen zur Verfügung stellen. Teilweise werden auch Studieninhalte per Post verschickt. Praxisaufgaben müssen in der Regel an die Dozenten gesendet werden. Wichtig: Da die Studierenden während eines berufsbegleitenden Studiums weniger Zeit in der Hochschule verbringen als bei einem „Vollzeitstudium“ sind Selbstlernphasen vorherrschend. Das erfordert Disziplin und ein gutes Zeitmanagement.

 

Um den richtigen berufsbegleitenden Studiengang für Erzieher zu finden ist Recherche notwendig

 

Beruflich qualifizierte Fachkräfte, die über ein berufsbegleitendes Studium nachdenken, sollten sich die Zeit nehmen genau zu überlegen, welcher Studiengang aber auch welches Studienmodell für sie infrage kommt. Erzieherinnen und Erzieher, die bereits eine feste Anstellung in einer Kita haben und dort auch während des Studiums weiterhin tätig sein möchten, können nicht mehrere hundert Kilometer pendeln oder in eine weiter entfernte Großstadt ziehen. Ist das hingegen gewünscht, muss ein Teilzeitjob in der Nähe der Universität gefunden werden. Flexibler sind Studierende eines Fernstudiengangs, aber in diesem Bereich ist die Auswahl an zertifizierten und staatlich anerkannten Bachelor- und Masterstudiengängen noch nicht so groß. Auch die Studienkosten sollten verglichen werden: An staatlichen Hochschulen fallen meist nur die üblichen Semesterbeiträge und Bearbeitungsgebühren an, private Hochschulen hingegen verlangen oft hohe Studiengebühren.

Um dir einen Überblick über interessante Studiengänge zu verschaffen, die berufsbegleitend bzw. berufsintegrierend absolviert werden können, kannst die die Seite https://www.studieren-berufsbegleitend.de nutzen. Sie hilft dir zum Beispiel, wenn du du gezielt nach Fernstudiengängen oder aber nach Studienmöglichkeiten in deiner Nähe suchen und diese vergleichen möchtest. https://www.studycheck.de und  https://www.fernstudiumcheck.de sind Plattformen, auf der Studierende ihre Hochhole bzw. ihren Studienanbieter bewerten können. Gerade wenn du überlegst ein Fernstudium zu absolvieren oder bei einem privaten Träger studieren willst solltest du dich über die Qualität des Studiums informieren und die Erfahrungen anderer Studenten berücksichtigen.

 

 

Eine gute Organisation ist wichtig bei einem nebenberuflichen Studium

 

Wer ein Studium und eine Berufstätigkeit unter einen Hut bekommen will muss sich gut organisieren können. Mehr als 20 bis 25 Stunden pro Woche zu arbeiten und nebenbei zu studieren ist schwierig. Wichtig ist, dass du Träger und Einrichtungsleitung über dein Vorhaben informierst – an einigen Hochschulen finden Vorlesungen und Seminare auch an einem Wochentag vormittags statt und der Dienstplan muss eventuell dementsprechend angepasst werden. Zudem ist es sinnvoll, auch die Kollegen mit ins Boot zu holen, um sich deren Rückendeckung zu sichern, wenn beispielsweise studienbedingt der Dienste getauscht werden muss. Neben der Doppelbelastung Arbeit und Studium sollte auch die Zeit nicht außer Acht gelassen werden, die Prüfungsvorbereitungen und Selbstlernphasen in Anspruch nehmen. Zudem müssen unter Umständen Praxisaufgaben vorbereitet und umgesetzt werden. Das alles erfordert eine gute Organisation und viel Disziplin.

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