Immer häufiger stellen Erzieherinnen fest, dass Kinder träge und unmotiviert wirken. Der natürliche Bewegungsdrang steckt in jedem Kind. Ganz gleich, welchen Alters und welchen Geschlechts. Im Laufe der Jahre entwickeln sich Vorlieben. So tendieren Jungs häufiger zu Bewegungsspielen, die Körpereinsatz erfordern und in einem Wettbewerb mit anderen münden, während Mädchen grazilere Bewegungen bevorzugen. So findet man in der Regel viele Mädchen beim Tanzen, HipHop, Gymnastik und Co. Während Jungs vornehmlich Ballsportarten wir Fußball, Handball, Basketball, etc. bevorzugen. Ausgeglichener ist es in Randsportarten wie Schwimmen, Tennis, o.ä. Hier fühlen sich Jungs und Mädchen oft gleichermaßen wohl und doch sind ihre Bewegungsabläufe und ihre Herangehensweisen sehr unterschiedlich.

Um schon bei den Jüngsten dem natürlichen Bewegungsdrang nachzugeben und Freude an Bewegung zu vermitteln, braucht man weder teure Turngeräte noch sonderlich viel Platz. Ganz einfach ist es beispielsweise mit einer Bewegungsstunde mit Kissen und Decken.

Einrichtungen, die über einen Raum verfügen, der zum Sport machen geeignet ist, nutzen diesen. Zur Vorbereitung werden genügend Kissen für alle Kinder und einige Decken bereitgelegt.

  • Jedes Kind wählt sich einen Platz im Raum aus. Solltest Du die Kissen bereits im Raum verteilt haben, kann auch jedes Kind sich ein Kissen auswählen. (Tipp: Die Kinder können auch jeweils ein Kissen von daheim mitbringen).
  • Beim Aufwärmen hüpfen die Kinder über ihre Kissen. Ältere und motorisch geschickte Kinder hüpfen vorwärts und rückwärts (was eine enorme Schwierigkeit darstellt). Bei sehr jungen und unsicheren Kindern reicht es auch, wenn sie neben ihrem Kissen auf der Stelle hüpfen.
  • Bei der zweiten Übung legen die Kinder ihr Kissen auf die ausgestreckten Arme und balancieren es zuerst im Stand und dann während des Gehens durch den Raum. Auch hier kannst du für besonders geschickte Kinder die Schwierigkeit erhöhen, indem sie ihr Kissen auf nur einer Hand balancieren.
  • Die dritte Übung ist eine Partnerübung, die oft auch mit Bällen gemacht wird. Bälle haben jedoch den Nachteil, dass sie oft wegrollen. Das passiert beim Kissen nicht. Die Kinder stellen sich Rücken an Rücken und geben sich ein Kissen zwischen den gespreizten Beinen hindurch und danach über Kopf. Dadurch trainieren sie ihre Auge Hand und die Körperkoordination. Bei jüngeren Kindern reicht es, wenn sie sich ihre Kissen abwechselnd zwischen den Beinen durchreichen. Die Schwierigkeit bei dieser Übung lässt sich erhöhen, indem die Kinder zwei Kissen auf einmal weitergeben. Dabei müssen sie darauf achten, sowohl beim Weitgeben als auch beim Abnehmen keines fallen zu lassen.
  • Die letzte Kissenübung ist wieder eine Einzelaktion. Jedes Kind stellt einen Fuß auf sein Kissen, den anderen auf den Boden und drückt sich mit dem am Boden stehenden Fuß ab. Dabei gleitet es mit dem Kissenfuß über den Boden. Hier müssen die Kinder darauf achten, nicht mit anderen zusammenzuprallen und gleichzeitig ihre Kraft gut zu verteilen, denn der Fuß muss so fest auf dem Kissen stehen, dass man es nicht verliert.
  • Als nächstes werden die Decken genutzt. Ein Kind setzt sich auf die Decke, das andere Kind zieht seinen Partner durch den Raum. Achte darauf, dass kein Kind sich überanstrengt. Sollte es Schwierigkeiten haben, seinen Partner zu ziehen, dann biete deine Hilfe an oder bilde Dreiergruppen, bei denen zwei Kinder ziehen und eines gezogen wird. Diese Aktion ist eine motorische Meisterleistung, denn hier müssen die Kinder darauf achten, wie sich die anderen im Raum bewegen, ihre Kraft gezielt einsetzen und die Decke nicht zu hoch ziehen, sonst fällt ihr Partner herunter.
  • Zum Ende der Bewegungseinheit macht eine Kissenschlacht gegen die Erzieherin riesengroßen Spaß. Dabei können die Kinder noch einmal ihre Kräfte messen und sich austoben. Zudem wird das Gemeinschaftsgefühl gefördert.

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