Teamgespräch in der Kita

Teamgespräche bieten ein großes Potenzial an Möglichkeiten, die gemeinsame Arbeit zu planen und zu organisieren. Oft passiert es allerdings, dass man in Endlosschleifen Nichtigkeiten diskutiert und die Zeit verplempert. Um diesen Situationen vorzubeugen, sollte die Kindergartenleitung bestmöglich vorbereitet in ein Teamgespräch gehen.

1. Grundsätzliche Planung eines Teamgespräches

Zuerst einmal muss man sich als Leitung überlegen, welches Ziel man mit dem Teamgespräch verfolgt. Sollen ausschließlich organisatorische Dinge besprochen werden, oder gibt es konkrete Sachverhalte zu einem bestimmten Kind, einer Situation, einem für die Kita wichtigen Thema zu besprechen.

In einigen Kitas hat es sich mittlerweile bewährt, die Schwerpunkte der Teamgespräche zu staffeln. Der Rhythmus ist dabei natürlich individuell planbar, aber es macht Sinn im zweiwöchigen Rhythmus ein Organisationsteamgespräch abzuhalten und die anderen Wochen je einmal für ein Kinderteamgespräch, also ein Gespräch in dem über besondere Schwierigkeiten oder Erfolge einzelner Kinder gesprochen wird und einmal für ein Konzeptionsteamgespräch zu verwenden.

 

Das Organisationsteamgespräch:

Alle anstehenden Termine, die Vorbereitung von Elternabenden, Festen und Aktionen mit den Kindern werden im Organisationsteam besprochen und festgelegt.

 

Das Kinderteamgespräch:

Jede Erzieherin hat ihre Bezugskinder. Je nachdem, wie in der Einrichtung gearbeitet wird, erfahren die Kolleginnen nur wenig über die Fortschritte, die ein einzelnes Kind einer anderen Gruppe macht oder auch welche Schwierigkeiten einzelne Kinder haben. Hierfür dient das Kinderteamgespräch. Jede Gruppe gibt vorab bekannt über welches Kind sie sprechen möchte. So haben die anderen Kolleginnen vorab auch noch einmal die Gelegenheit sich das Kind anzuschauen und sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Oft hilft schon der Blick einer Kollegin, die nicht direkt mit dem Kind zusammenarbeitet, um neue Impulse zu bekommen.

 

Das Konzeptionsteamgespräch

In vielen Einrichtungen ist die Entwicklung eines pädagogischen Konzeptes ein langwieriger Prozess. Sobald das Konzept dann erst einmal schriftlich festgehalten ist, wird es zu den Akten gelegt.

Allerdings ist ein pädagogisches Konzept NIE fertig. Es muss ständig, den sich verändernden Voraussetzungen angepasst werden. Ändert sich die Teamstruktur, gibt es auch Veränderungen im Konzept. Ändert sich die Altersstruktur der betreuten Kinder, muss das im Konzept berücksichtigt werden. Daher ist es enorm wichtig, das pädagogische Konzept einer Einrichtung nie "zu den Akten" zu legen, sondern es sich immer wieder präsent zu machen. Dafür sucht die Leitung einen bestimmten Punkt aus, den sie für besprechungswürdig hält und bringt diesen in das Teamgespräch mit. Dabei ist es wichtig, dass man als Leitung selbst genau weiß, worüber man sich austauschen will und welche konzeptionellen Punkte bedeutsam sind.

 

Vorbereitung eines Teamgespräches

Die Vorbereitung eines Teamgespräches nimmt somit einen wichtigen Teil der Leitungsarbeit ein und sollte genügend Zeit eingeräumt bekommen. Nur durch ein gut strukturiertes Teamgespräch lässt sich die pädagogische Arbeit sinnvoll planen. Davon profitieren dann die Kinder, die Eltern, die Einrichtung und natürlich das Team selbst.

 

Tipps zur Vorbereitung:

- Nimm dir an einem Tag eine Stunde zur Vorbereitung des nächsten Teamgespräches. Mit etwas Übung schaffst du die Vorbereitung in dieser Zeit.

- Lege dir für die ganze Woche einen Notizzettel bereit, auf dem du teamrelevante Themen notierst, die du dann in die einzelnen Teamgespräche einbringen kannst.

- Für die Kooperation im Team ist es sinnvoll, wenn jede Kollegin einmal die Gesprächsleitung übernimmt. Triff dich mit der ausgewählten Kollegin rechtzeitig vor Beginn des Gespräches, informiere sie über geplante Themen und legt einen Zeitplan fest, welches Thema wie viel Zeit in Anspruch nehmen darf.

- Erstelle einen Protokollbogen, den alle Mitglieder erhalten und bestimme jede Woche eine andere Kollegin zum Protokollführer.

 

Tipps zur Durchführung:

- Beginnt das Gespräch pünktlich

- Stellt einen Wecker auf, der das Ende eines bestimmten Themas signalisiert, so vermeidet ihr Endlos-Diskussionen und kommt schneller zu einem Ergebnis

- Stellt Diskussionsthemen immer ans Ende des Gespräches. Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, ein bestimmtes Thema auszudiskutieren. Umso wichtiger ist es, dass andere Themen deshalb nicht unbesprochen bleiben und ewig vertagt werden müssen.

- Achte IMMER darauf, dass alle Kollegen zu Wort kommen. Ein Team kann nur funktionieren, wenn jeder seine Meinung einbringt. Gerade ruhigere, junge oder neue Kollegen müssen oft lernen, ihre Meinung zu äußern. Aber eine gesunde Diskussionsstruktur belegt das Miteinander und hilft jedem einzelnen.

- Hefte das Tagesprotokoll in einem eigenen Ordner ab, der für alle zugänglich ist und in dem jederzeit Beschlüsse und Absprachen nachgelesen werden können. So vermeidest du neue Diskussionen zum gleichen Thema.

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