In Neumünster soll die erste muslimische Kindertagesstätte in Schleswig-Holstein entstehen. Die Kita wird 60 Kinder betreuen und 13 Vollzeitstellen schaffen. Die Ratsversammlung hat das Projekt genehmigt, die endgültige Entscheidung liegt beim Landesjugendamt.
Ein zweites Zuhause wie jede andere Kita
Kinder sollen sich ausprobieren, Stärken erkennen und sich geliebt fühlen – "wie in jeder anderen Kita in Deutschland auch", betont Murat Kayabasi, Vorstand des Moscheevereins Neumünster. Die Kita wird unter der Trägerschaft des Bildungs- und Kulturzentrums Neumünster betrieben, und es soll Deutsch gesprochen werden.
Politische Unterstützung und Widerstand
Babett Schwede-Oldehus (CDU), Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschusses, sieht das Projekt als kulturelle Bereicherung. Frank Matthiesen, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, betont, dass integrierte Neumünsteraner das Projekt leiten. Die Partei "Heimat Neumünster" (ehemals NPD) lehnt das Projekt ab und behauptet, es würde die Integration nicht fördern.
Anerkennung und Finanzierung sind gesichert
Der Moscheeverein ist seit 2016 als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) aus Köln plant den Bau der Kita, der etwa 2,8 Millionen Euro kosten soll. Die Stadt unterstützt die Ausstattung mit 250.000 Euro und übernimmt die jährlichen Mietkosten von 180.000 Euro.
Eine offene und tolerante Konzeption
Die pädagogische Konzeption der Kita betont Werte wie Weltoffenheit und Toleranz. In der täglichen Arbeit mit den Kindern soll ethisches Verhalten gefördert werden und das Kennenlernen verschiedener Religionen sowie das Erlernen der deutschen Sprache im Mittelpunkt stehen. Die Vergabe der Kitaplätze erfolgt über das Kita-Portal des Landes, eine Religionszugehörigkeit zum Islam ist keine Voraussetzung.
Quelle Originaltext:
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Neumuenster-soll-erste-muslimische-Kita-Schleswig-Holsteins-bekommen,kita1610.html