Kita Leitung Überblick

 

Wer heute Kita-Leitung werden möchte strebt einen verantwortungsvollen Management-Posten im sozialen Sektor an. Neben anderen persönlichen und fachlichen Kompetenzen braucht eine Kita-Leitung vor allem zwei Dinge: Gute Nerven und Konfliktfähigkeit.

Wir haben für dich zusammengestellt was du darüber hinaus noch wissen musst, wenn du dich für eine Leitungsposition in einem Kindergarten interessierst.

 

Was muss eine Kita-Leitung können?

 

Grundvoraussetzung, um in Deutschland eine Führungsposition in einer Kita einnehmen zu können, ist die Erzieherausbildung oder ein Studium der Sozialpädagogik. Die meisten Kita-Leitungen müssen zudem über Berufserfahrung verfügen. Welche Kriterien Bewerber*innen im Detail erfüllen sollen entscheiden die einzelnen Träger aber selbst.

Die Kompetenzen, über die eine gute Kita-Leitung verfügen sollte, lassen sich unterscheiden in fachliche, persönliche und Führungskompetenzen.

 

Fachliche Kompetenzen:

 

  • Pädagogisches Fachwissen (Entwicklungspsychologie, Freispielführung,  Angebotsplanung, Bildungs- und Erziehungspartnerschaften etablieren, pflegerisches Grundwissen usw.)
  • Strukturelles Wissen (Tagesablauf in Kitas, Konzepte und Konzeption, Netzwerkarbeit, Organisation und Verwaltung, rechtliche Grundlagen, Personalplanung, Dienstplangestaltung, PC-Kenntnisse, sehr gute Ausdrucksfähigkeit in Wort und Schrift)

 

Persönliche Kompetenzen:

 

  • Empathie
  • eine gute Menschenkenntnis
  • Belastbarkeit und Nervenstärke
  • Konfliktfähigkeit
  • Reflektionsfähigkeit
  • Ausdrucksfähigkeit
  • Kompromissfähigkeit
  • Organisationsfähigkeit
  • Durchsetzungsvermögen
  • Kreativität und Problemlösungskompetenz
  • Organisationstalent

 

Führungskompetenzen:

 

  • die Bereitschaft, die eigene Autorität gezielt einzusetzen
  • die Fähigkeit, ein Team zu führen und anzuleiten
  • Gesprächsführung und Moderation
  • Maßnahmen zur Qualitätssicherung kennen und einleiten können
  • authentisches und gewinnendens Auftreten

 

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Kita-Leitung und Gehalt: Was verdient eine Kita-Leitungs (netto)?

 

Das Gehalt einer Kita-Leitung ist davon abhängig, wie viele Betreuungsplätze in der jeweiligen Einrichtung zur Verfügung stehen.

Im öffentlichen Dienst wird eine Kita-Leitung in die Entgeldgruppen S9 bis S17 eingruppiert.

 

Beispiel:

Eine Kita verfügt über eine Kapazität von 100 Betreuungsplätzen. Die Kita-Leitung ist ledig, hat keine Kinder und zahlt keine Kirchensteuer.

Ihr Bruttolohn läge bei zur Zeit 3616,47 € in Entgeldstufe 1. Dementsprechend verdient die Kita-Leitung monatlich ca. 2340 € netto.

In Entgeltstufe 4, also nach etwa sieben Dienstjahren, entspricht der Nettoverdienst etwa 2800 Euro. In Entgeldstufe 6 verdient die Kita-Leitung aus unserem Beispiel ca. 3150 € netto. [1]

 

In Einrichtungen mit mehr oder weniger Betreuungsplätzen fällt der Verdienst einer Kita-Leitung entsprechend etwas höher bzw. niedriger aus.

Auskunft über die genaue Eingruppierung und damit über die Verdienstmöglichkeiten von Kita-Leitungen gibt die jeweils aktuell gültige Entgeldtabelle für den Sozial- und Erziehungsdienst.

 

Gut zu wissen:

Bei freien Trägern müssen Kita-Leitungen selbst in Verhandlung treten, wenn es um ihr Gehalt geht. Viele größere Träger (z.B. Kirchen) orientieren sich aber an den im öffentlichen Dienst gültigen Tarifen.

 

Wie wird man Kita-Leitung?

 

Die Mindesqualifikationen, die eine Kita-Leitung mitbringen muss, sind eine Erzieherausbildung und Berufserfahrung. Viele Träger wünschen sich aber Leitungserfahrung und/oder Fort- bzw. Weiterbildungen im Bereich Bildungs- und Erziehungsmanagement, ein Studium Dr Sozialpädagogik oder einen Fachwirt in Kita-Management.

Wer Kita-Leitung werden möchte kann sich darauf praktisch am besten durch die Übernahme einer stellvertretenden Leitungsfunktion vorbereiten. Angehende Führungskräfte gewinnen so einen Überblick über die anfallenden Aufgaben und können bereits einige dieser To-Do’s selbstverantwortlich übernehmen.

Ein vorbereitendes Studium für eine Kita-Leitungsposition kann heute an vielen Hochschulen auch berufsbegleitend absolviert werden, meist finden die Präsenzphasen am Wochenende statt, die Betreuung der Studierenden erfolgt online.

In kleineren Einrichtungen oder in Elterninitiativen wird bei Ausscheiden der bisherigen Leitung häufig eine erfahrene Kraft aus dem Team gefragt, ob sie die Leitungsposition übernehmen möchte. In diesem Fall ist es trotzdem sinnvoll qualifizierende Fortbildungen zu besuchen, zum Beispiel zu den Themen Kommunikation und Führung, Organisation und Verwaltung, Recht, Gesprächsführung usw.  

 

Wie finde ich passende Stellenangebote als Kita-Leitung?

 

Stellenanzeigen für Kita-Leitungen werden heute seltener in der lokalen Presse veröffentlicht, da Online-Portale eine größere Reichweite versprechen.

Es lohnt sich aber auch Augen und Ohren offen zu halten: Manchmal ist inoffiziell schon Monate bevor eine Kita-Leitung in Rente geht bekannt, dass eine Leitungsposition neu besetzt werden muss. In dem Fall macht eine Initiativbewerbung durchaus Sinn. Gleiches gilt für große Träger in der Region: Wenn kurzfristig Stellen neu besetzt werden müssen sind Personaler froh, wenn sie bereits vielversprechende Bewerbungen vorliegen haben und nicht erst Stellenannoncen schalten müssen.

 

Welche Aufgaben hat eine Kita-Leitung?

 

Die Aufgaben einer Kita-Leitung sind umfangreich und anspruchsvoll. Die Leitung einer Kita ist das Bindeglied zwischen Team und Träger, zwischen Eltern und Team und zwischen der Kita und ihren Netzwerkpartnern.

Sie ist der erste Ansprechpartner bei Fragen und Problemen rund um die Einrichtung, egal ob das pädagogische, organisatorische oder persönliche Belange betrifft.

Konkret hat die Kita-Leitung unter anderem folgende Aufgaben:

 

  • die Aufnahme neuer Kinder koordinieren,
  • den Personaleinsatz planen und den Dienstplan gestalten,
  • Personal gewinnen, einstellen und halten,
  • Mitarbeiter führen, motivieren und anleiten,
  • das pädagogische Konzept der Kita voranbringen und mit den aktuellen Bedürfnissen aller Beteiligten abgleichen,
  • das Team zusammen halten und Teamprozesse anregen,
  • sich regelmäßig fortbilden und dies auch dem Team ermöglichen,
  • Konflikte moderieren und klären,
  • mit dem Träger in Kontakt bleiben,
  • Netzwerke aufbauen und Kontakte pflegen,
  • ein Beschwerdemangament aufbauen, das alle Beteiligten berücksichtigt,
  • rechtliche, behördliche und verwaltungstechnische Vorgaben und Rahmenbedingungen kennen und umsetzen,
  • Maßnahmen zur Qualitätssicherung erarbeiten und umsetzen,
  • die Bedürfnisse von Kindern und Familien wahrnehmen und in deren Sinne handeln,
  • gemeinsam mit dem pädagogischen Team einen reibungslosen Tagesablauf garantieren,
  • Planung von Festen, Feiern und anderen Veranstaltungen,
  • Eltern beraten und Hilfestellungen anbieten,
  • dafür sorgen, dass das Gebäude und das Außengelände stets in einwandfreiem Zustand ist,
  • Öffentlichkeitsarbeit,
  • Material auswählen und anschaffen,
  • Gelder verwalten,
  • Anträge stellen

 

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ließe sich sicherlich noch erweitern. Je nach Größe und Konzeption der Einrichtung kann die stellvertretende Leitung einige Aufgaben übernehmen. Ebenso ist es sinnvoll auch das gesamte Team mit in die Verantwortung zu nehmen, wenn es zum Beispiel um die Planung von Festen geht.


[1] Hinweis: Die Angaben beziehen auf den aktuell gültigen Tarifvertrag, Stand Oktober 2022. Ab Januar 2023 ist von einer erneuten Tariferhöhung auszugehen.

 

Bild:shutterstock_1818524411

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