
Das Wichtigste zur Erzieher Prüfung in Kürze:
• Drei Prüfungsteile: schriftlich, praktisch, Kolloquium
• Unterschiede je nach Bundesland und Ausbildungsmodell → Prüfungsordnungen prüfen
• PiA und Teilzeit verändern den Ablauf, nicht den Inhalt
• Facharbeit und Kolloquium gewinnen an Gewicht
• Gute Planung und Verknüpfung von Theorie und Praxis sind entscheidend
Die Erzieherprüfung umfasst schriftliche, praktische und mündliche (Kolloquium)-Teile. Die genaue Ausgestaltung unterscheidet sich je nach Bundesland und Ausbildungsmodell. Während das Kolloquium meist am Ende des Berufspraktikums stattfindet, sind in der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) Theorie und Praxis von Anfang an verzahnt. In einigen Ländern kann eine Facharbeit eine Klausur ersetzen, in anderen ist sie zusätzlich verpflichtend.
Hier findest du die aktuellen Prüfungsordnungen aller Bundesländer:
Prüfungsordnungen ändern sich – maßgeblich ist immer die aktuelle Landesregelung und die Fachschule.
Die Erzieher-Abschlussprüfung als Meilenstein
Die Abschlussprüfung in der Erzieherausbildung markiert den Übergang in den Beruf der staatlich anerkannten Erzieher*in. Sie bündelt theoretisches Wissen, Praxiserfahrungen und pädagogische Haltung.
Dieser Artikel gibt dir einen bundesweiten Überblick über Prüfungsaufbau, Inhalte, Unterschiede nach Ausbildungsform, zeitlichen Ablauf und Vorbereitungstipps – inklusive Hinweisen auf landesspezifische Abweichungen.
Aufbau und Inhalte der Erzieherprüfung
Die Erzieher-Abschlussprüfung besteht bundesweit aus drei Hauptbestandteilen:
1. Schriftliche Prüfung
Die schriftlichen Prüfungen finden meist gegen Ende des schulischen Teils statt. Je nach Bundesland werden ein bis drei Klausuren geschrieben. Typische Themenfelder sind:
- Pädagogik und Psychologie (Theorien, Entwicklungspsychologie, Beobachtung und Dokumentation)
- Recht und Gesellschaft (SGB VIII, Kinderrechte, Bildungs- und Erziehungsauftrag)
- Pädagogische Fallarbeit oder Konzeptentwicklung
2.Facharbeit als Prüfungsersatz:
In einigen Bundesländern (z. B. Berlin, Brandenburg, teilweise NRW) kann eine Facharbeit mit Kolloquium eine Klausur ersetzen. In anderen (z. B. Bayern) ist die Facharbeit zusätzlich verpflichtend, ersetzt aber keine schriftliche Prüfung.
Die Entscheidung richtet sich nach der Landesprüfungsordnung und ggf. nach den Vorgaben der Fachschule. Diese Regelungen können sich ändern – unbedingt prüfen.
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3.Mündliche Prüfung / Kolloquium (fachpraktischer Abschluss)
Das Kolloquium findet in der Regel am Ende des Berufspraktikums statt (z. B. Bayern: FakO §59; NRW: APO-BK §43 VV). Es schließt die praktische Ausbildung ab und prüft deine Fähigkeit, Praxis und Theorie zu verknüpfen. Typisch ist ein Fachgespräch über die Facharbeit, ein Projekt oder eine pädagogische Aktivität.
Das Kolloquium ist keine klassische Abfrage, sondern ein Reflexionsgespräch, in dem du deine pädagogische Professionalität unter Beweis stellst.
Wichtig: Praktische Prüfung im Berufspraktikum für angehende Erzieher*innen
Im Anerkennungsjahr planst, führst und reflektierst du eine pädagogische Aktivität selbstständig. Typische Elemente:
- Schriftliche Planung / Entwurf
- Durchführung mit Kindergruppe
- Hospitation durch Fachschule oder Prüfungskommission
- Reflexionsgespräch
Bewertet werden sowohl pädagogisch-fachliche Fähigkeiten als auch persönliche Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Selbstreflexion und Teamarbeit.
Unterschiede zwischen den Ausbildungsmodellen
Neben länderspezifischen Regelungen spielt auch das Ausbildungsmodell eine Rolle für die Organisation und den Ablauf der Prüfungen. Grundsätzlich wird zwischen klassischer schulischer Ausbildung, praxisintegrierter Ausbildung (PiA) und Teilzeitmodellen unterschieden.
Klassische Ausbildung (konsekutiv)
- Ablauf: 2–3 Jahre Fachschule (Theorie), anschließend 1 Jahr Berufspraktikum (Praxis).
- Prüfungsreihenfolge: Schriftliche Prüfungen finden in der Regel am Ende des schulischen Teils statt; Kolloquium und praktische Prüfung am Ende des Berufspraktikums.
- Besonderheit: Theorie und Praxis sind zeitlich getrennt (außer evtl. Praxisblöcke).
Praxisintegrierte Ausbildung (PiA)
- Ablauf: Theorie und Praxis sind von Beginn an verzahnt; du arbeitest während der Ausbildung in einer Einrichtung und erhältst eine Vergütung.
- Prüfungsstruktur: Fachtheoretische und fachpraktische Prüfungen werden gemeinsam am Ende der Ausbildung abgelegt.
- Bewertung: Die Note „Praxis“ setzt sich zusammen aus den Leistungen während der gesamten Ausbildung und dem Kolloquium; das Berufspraktikum als gesonderte Prüfungsphase entfällt.
Teilzeit / berufsbegleitend
- Ablauf: Verlängerte Ausbildungsdauer (z. B. 4–5 Jahre), Unterricht oft abends oder an Wochenenden, parallel Beschäftigung.
- Prüfungsstruktur: Inhaltlich gleichwertig zu Vollzeit/PiA, aber zeitlich gestaffelt. Prüfungen werden häufig abschnittsweise am Ende bestimmter Ausbildungsphasen abgelegt.
Fazit: Der Inhalt der Prüfungen ist in allen Modellen gleichwertig, aber Ablauf, Zeitpunkt und Verknüpfung von Theorie und Praxis unterscheiden sich deutlich. Prüfe daher unbedingt die Hinweise deiner Fachschule und die Landesregelung für dein Modell.
Die Prüfungsstruktur ist zwar ähnlich, aber Details wie Anzahl der Klausuren, Gewichtung, Kolloquiumsablauf, Ersatzleistungen durch Facharbeiten oder Wiederholungsregeln sind Ländersache.
Tipps zur Prüfungsvorbereitung
- Frühzeitig planen: Lern- und Schreibzeiten realistisch einteilen.
- Theorie und Praxis verknüpfen: besonders für das Kolloquium wichtig.
- Facharbeit sorgfältig aufbauen: formale Vorgaben der Schule beachten.
- Altklausuren und Musteraufgaben nutzen: für Format und Übung.
- Prüfungsangst aktiv angehen: Simulationen, Atemtechniken, Lerngruppen.
Mini-FAQ zur Erzieherprüfung
Kann ich die Prüfung wiederholen?
Ja, einmalige Wiederholung ist in allen Ländern möglich. Details: Landesprüfungsordnung.
Ist der Abschluss bundesweit anerkannt?Ja, der Titel „Staatlich anerkannter Erzieherin“ gilt bundesweit.
- Ersetzt die Facharbeit eine Klausur?
In einigen Ländern ja, in anderen nein. Immer Landesregelung prüfen.
- Wann findet das Kolloquium statt?
In klassischen Modellen: am Ende des Berufspraktikums. In PiA: integriert am Ausbildungsende. In Teilzeit: gestaffelt.
Transparenzhinweis:
Die dargestellten Informationen basieren auf den Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der Länder sowie offiziellen Handreichungen (Stand: September 2025). Maßgeblich sind immer die aktuellen Verordnungen deines Bundeslands und die Hinweise deiner Fachschule. Diese können sich ändern.
