Die Erzieherausbildung in Sachsen bietet vielfältige Möglichkeiten für angehende Fachkräfte im sozialpädagogischen Bereich.
Zugangsvoraussetzungen
Um die Ausbildung zum Erzieher/ zur Erzieherin in Sachsen zu beginnen, müssen BewerberInnen folgende Voraussetzungen erfüllen:
Mindestens Realschulabschluss oder ein gleichwertiger Abschluss sowie eine der folgenden Qualifikationen:
- Einschlägige Berufsausbildung (mind. 2 Jahre) + mind. 6 Wochen sozialpädagogische Tätigkeit
- Fachoberschule, Fachrichtung Gesundheit und Soziales (ohne Zusatzanforderungen)
- Fachfremde Fachoberschule + mind. 6 Wochen sozialpädagogische Tätigkeit
- Allgemeine Hochschulreife (Abitur) + mind. 6 Wochen einschlägiges Praktikum
Berufliche Qualifikation: Eine der folgenden Nachweise:
- Erfolgreich abgeschlossene zweijährige einschlägige Berufsausbildung (z. B. als staatlich anerkannter Sozialassistentin).
- Abgeschlossene zweijährige Berufsausbildung in einem anderen Bereich plus mindestens zweijährige Berufstätigkeit oder einjährige einschlägige Berufserfahrung (z. B. in der Altenpflege).
- Nachweis über mindestens siebenjährige erzieherische oder pflegerische Tätigkeit in Vollzeit.
Sprachkenntnisse: Bei nicht deutscher Staatsangehörigkeit sind ausreichende Deutschkenntnisse (mindestens Niveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen) erforderlich.
Erzieherausbildung in Sachsen: Vollzeit
Die Vollzeitausbildung dauert in der Regel drei Jahre und findet an Fachschulen für Sozialwesen im Fachbereich Sozialpädagogik statt. Der theoretische Unterricht ist lernfeldorientiert und Bereiche wie z. B.
- Berufliche Identität und professionelle Perspektiven entwickeln.
- Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen analysieren und mitgestalten.
- Bildungs- und Entwicklungsprozesse anregen und unterstützen.
- Unterstützung bei der Bewältigung besonderer Lebenssituationen.
- Bildungs- und Erziehungspartnerschaften initiieren und mitgestalten.Zusammenarbeit im Team, Qualitätssicherung und Weiterentwicklung sowie Kooperation im Berufsfeld.
- Praktische Erfahrungen werden durch integrierte Praktika in verschiedenen sozialpädagogischen Einrichtungen gesammelt.
Die berufsbegleitende Erzieherausbildung in Sachsen
Die Teilzeitausbildung erstreckt sich über vier Jahre und richtet sich an Personen, die bereits in einer sozialpädagogischen Einrichtung tätig sind. Voraussetzung ist eine Anstellung mit mindestens 20 Wochenarbeitsstunden. Der Unterricht findet in der Regel an ein bis zwei Tagen pro Woche oder in Abendform statt, sodass Berufstätigkeit und Ausbildung miteinander vereinbar sind. Die Ausbildungsinhalte entsprechen denen der Vollzeitausbildung.
Möglichkeiten zur Verkürzung
Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Ausbildungsdauer verkürzt werden:
- Anrechnung von Vorkenntnissen: Personen mit einschlägiger beruflicher Vorbildung oder langjähriger Berufserfahrung im sozialpädagogischen Bereich können eine Verkürzung beantragen.
- Leistungsbasierte Verkürzung: Bei herausragenden Leistungen während der Ausbildung besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu reduzieren.
- Für HeilerziehungspflegerInnen: Eine einjährige, berufsbegleitende Weiterbildung zum Erzieher/zur Erzieherin
Die Entscheidung über eine Verkürzung trifft die zuständige Fachschule auf Grundlage der individuellen Voraussetzungen.
Gehalt während der Ausbildung
Die Vergütung während der Ausbildung variiert je nach Ausbildungsform:
- Vollzeitausbildung: In der Regel erfolgt keine Vergütung während der schulischen Ausbildungsphasen. Allerdings können während der Praktika finanzielle Leistungen gewährt werden.
- Berufsbegleitende Ausbildung: Da die Teilnehmenden bereits in einer sozialpädagogischen Einrichtung angestellt sind, erhalten sie ein Gehalt entsprechend ihrer Anstellung.
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung richtet sich das Gehalt nach den tariflichen Vereinbarungen des öffentlichen Dienstes oder entsprechender Tarifverträge freier Träger. Das Einstiegsgehalt liegt durchschnittlich bei etwa 2.504 € brutto pro Monat.
Sonderformate der Erzieherausbildung in Sachsen
Neben den klassischen Ausbildungswegen gibt es in Sachsen weitere Formate:
- Praxisintegrierte Ausbildung (PiA): Dieses Modell kombiniert theoretischen Unterricht mit praktischer Arbeit in einer Einrichtung und wird über die gesamte Ausbildungsdauer vergütet. Die PiA dauert in der Regel drei Jahre.
- Weiterbildung für QuereinsteigerInnen: Für Personen mit einer anderen beruflichen Qualifikation besteht die Möglichkeit, über Anpassungsqualifizierungen oder die Nichtschülerprüfung den Abschluss als staatlich anerkannter Erzieherin/staatlich anerkannten Erzieher zu erlangen.