Die Erzieherausbildung im Saarland bietet verschiedene Wege, um den Beruf des Erziehers oder der Erzieherin zu ergreifen. Je nach persönlicher Situation und Vorbildung stehen unterschiedliche Ausbildungsformen zur Verfügung.


Zugangsvoraussetzungen 


Grundvoraussetzung für alle Ausbildungswege sind:

  • Mittlerer Bildungsabschluss oder höher (z. B. Hochschulzugangsberechtigung)
  • Als gleichwertig anerkannter Bildungsabschluss
     

Zusätzlich muss eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  • Abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung (z. B. SozialassistentIn)
  • Mindestens 4-jährige hauptberufliche Tätigkeit im sozialpädagogischen Bereich
  • Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (BFD) in einer sozialpädagogischen Einrichtung
  • Fachhochschulreife (Gesundheit & Soziales) mit 36-wöchigem Praktikum
  • Allgemeine Hochschulreife (Gesundheit & Soziales) mit Pädagogik/Psychologie im E-Kurs
  • Sonstige gleichwertige Qualifikation, die von der Schulaufsichtsbehörde anerkannt ist
     

Seit 2020 zusätzlich möglich:

  • Mittlerer Schulabschluss und eine mindestens 2-jährige Berufsausbildung nach Bundes- oder Landesrecht
  • Hochschulzugangsberechtigung (Fachabitur oder Abitur)

In beiden Fällen: Mindestens 6-wöchige fachkundige sozialpädagogische Tätigkeit in folgenden Arbeitsfeldern:

  • Tageseinrichtungen für Kinder
  • Schulischer Bereich
  • Hilfen zur Erziehung
  • Eingliederungshilfe
  • Offene Kinder- und Jugendarbeit

 

Die Vollzeitausbildung


Die klassische vollzeitschulische Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und gliedert sich in theoretische und praktische Phasen:

Theoretische Ausbildung: Erfolgt an einer Fachschule für Sozialpädagogik (2 Jahre Vollzeitunterricht)

Praktische Ausbildung: Umfasst mehrere Praktika in verschiedenen sozialpädagogischen Einrichtungen und 1 Jahr Berufspraktikum

 

Inhalte der Ausbildung

Die Ausbildung vermittelt sowohl pädagogische als auch psychologische Kenntnisse. Schwerpunkte sind unter anderem:

  • Entwicklungspsychologie
  • Didaktik und Methodik der Erziehung
  • Kommunikation und Zusammenarbeit mit Eltern und im Team
  • Planung und Durchführung von Bildungsangeboten

 

Die berufsbegleitende Ausbildung


Für Personen, die bereits in einer sozialpädagogischen Einrichtung tätig sind, bietet sich die berufsbegleitende Teilzeitausbildung an:

  • Dauer: Drei Jahre fachtheoretische Ausbildung, gefolgt von einem einjährigen Berufspraktikum.
  • Unterrichtszeiten: An drei Tagen/Abenden pro Woche, jeweils fünf Stunden Präsenzunterricht.
  • Voraussetzungen: Nachweis einer mindestens halben Stelle in einer sozialpädagogischen Einrichtung für die Dauer der Ausbildung sowie das Einverständnis des Arbeitgebers. Ein Bildungsgutschein (AZAV) kann genutzt werden.

 

Die Erzieherausbildung verkürzen


Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Ausbildungsdauer reduziert werden:

  • Anrechnung von Vorqualifikationen: Einschlägige berufliche Vorerfahrungen oder Studienleistungen können zu einer Verkürzung der Ausbildung führen.
  • Praxisintegrierte Ausbildung (PiA): Diese Form kombiniert Theorie und Praxis über drei Jahre und wird vergütet. 
     

Ablauf: 

  • 3 Tage Schule pro Woche
  • 2 Tage Praxiseinsatz pro Woche
  • Vergütung: Entspricht dem TVAöD-BT-Pflege


Besonderheiten bei der praxisintegrierten Ausbildungsform:

  • Bewerbung nur direkt bei KiTa-Trägern
  • Vertrag mit einer KiTa erforderlich vor der Anmeldung an einer Fachschule
  • Während der Schulferien: 5 Tage pro Woche in der Praxiseinrichtung tätig
  • Gesetzlicher Urlaubsanspruch nach Tarifvertrag
     

Erzieherausbildung im Saarland: Gehalt
 

Während der Ausbildung variiert die Vergütung je nach Ausbildungsform:

  • Vollzeitausbildung: Im Vorpraktikum erhalten Auszubildende etwa 200 Euro monatlich, im Anerkennungsjahr steigt die Vergütung auf rund 1.910,61 Euro.
     
  • Praxisintegrierte Ausbildung (PiA): Die monatliche Vergütung beträgt im ersten Jahr 1.340,69 Euro, im zweiten Jahr 1.402,07 Euro und im dritten Jahr 1.503,38 Euro. Die Vergütungssätze variieren jedoch je nach Arbeitgeber. Bei der Landeshauptstadt Saarbrücken sind es beispielsweise für das erste Ausbildungsjahr 1.140,69 Euro


Bitte beachte, dass die genauen Vergütungssätze je nach Träger und Tarifvertrag variieren können. Es empfiehlt sich, direkt bei der jeweiligen Ausbildungsstätte oder dem Träger nach den aktuellen Konditionen zu fragen.
 

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